von Jill
Es gibt verschiedene Gründe auf herkömmliches Brot zu verzichten. Meistens verträgt man kein Gluten oder man möchte sich bewusster ernähren. Ich habe immer wieder versucht Brot aus dem Familienalltag zu verbannen, doch mich holt immer wieder das gleiche Problem ein. Was esse ich nun unterwegs? Wie versorge ich Mann und die Kinder, wenn sie nicht so flexibel wie ich, auf Brot verzichten möchten? Eine Alternative muss her.
Alternativen gibt es viele, aber als Ernährungsberaterin habe ich für mich den Anspruch, dass Essen erstens schmecken soll und zweitens gesund sein soll. Schwierige Sache. Käuflich ist hier so überhaupt nichts zu finden. Was für ein Vorteil man doch hat, wenn man gerne backt, so wie ich.
Ich habe Brot sogar aus gekauften glutenfreiem Mehl versucht, immerhin war als gesündeste Zutat Flohsamenschalen enthalten. Das Mehl bestand aus Mais-und Reismehl, Flohsamenschalen und Guarkernmehl. Über Geschmack lässt sich bekanntlich streiten, dieses glutenfreie Brot schmeckte eher wie ganz einfaches Toast und sollte direkt frisch konsumiert werden, sonst wird es trocken. Ab und an kann man sowas ja mal essen, aber gesund ist diese Variante nicht.
Ich habe mich daraufhin weiter mit der Materie auseinandergesetzt und landete bei der Paleo-Ernährung. Dort gibt es einige Rezepte für Brote auf Ei, Mandelmehl- oder Kokosmehlbasis, ja manchmal sogar mit Gemüse drin (Kürbis etc.) Vom Gesundheitsaspekt hatte ich da nicht viel zu meckern, aber die Brote auf Mandelbasis schmeckten mir zu stark nach Mandel, die Brote mit Kürbis hätten besser als Kuchen durchgehen können und alles im Grossen und Ganzen, hatten die Brote mehr mit Kuchen gemeinsam. Sie waren recht weich und saftig nach dem Backen. Jedenfalls mit Brot in dem Sinne wenig gemeinsam.
Also machte ich mich weiter auf die kulinarische Reise auf der Suche nach der Brotalternative.
Ich stiess auf das «Life Changing Bread», wovon einige verschiedene Rezepte im Internet kursieren. Die Inhaltsstoffe sind durch das Band gesund und das Brot recht schmackhaft. Es hat gar meine grössten Kritiker (meine Kinder) überzeugt.
Ich habe immer die Angewohnheit, Rezepte, die ich finde, an meine Bedürfnisse anzupassen. So weist das folgende Rezept zwar Ähnlichkeiten mit anderen Rezepten auf, aber ich finde natürlich meins am besten :-D
Das Brot ist reich an entzündungshemmenden Omega-3-Fettsäuren, welche ganz nebenbei auch noch das Hirn auf Trapp bringt. Die Flohsamenschalen sind ein wunderbar schonender Ballaststoff, welche die Darmpassage erhöht und nebenbei noch den Darm schrubbt. Die Ballaststoffe des Mandelmehls liefern für die guten Darmbakterien Nahrung und lassen sie auf diese Weise gut gedeihen.
Zutaten für ein kleines Brot:
- 130g Sonnenblumenkerne
- 70g Leinsamen geschrotet, goldene oder braune ist egal.
- 60 g Mandelmehl oder gemahlene Mandeln
- 120 g Buchweizen oder Buchweizenmehl
- 2 EL Chiasamen
- 4 EL Flohsamenschalen
- 1 TL Himalaya-Salz
- 1 EL Ahornsirup
- 2 EL geschmolzenes Kokosöl
- 250 ml Wasser
Zubereitung:
1. Buchweizen im Mixer oder Mühle zu Mehl mahlen oder direkt Buchweizenmehl verwenden. Leinsamen schroten. Ich schrote sogar die Sonnenblumenkerne und die Chiasamen, weil ich einen möglichst feinen Teig bevorzuge. Ansonsten gibt es da Reklamationen seitens der Kinder.
2. Die trockenen Zutaten mischen und mit Wasser, Ahornsirup und Kokosöl zu einem Teig verarbeiten. Eine Kastenform einfetten oder direkt eine Form aus Silikon verwenden. Ich bevorzuge die Silikonformen, da man nichts einfetten muss und sich das Brot besser aus der Form löst. Teig in die Kastenform geben.
3. Das Brot für 2 Stunden ruhen lassen oder abgedeckt über Nacht stehen lassen. Wenn es schnell gehen muss, überspringe ich den Teil, weil ich den Sinn dafür noch nicht entdeckt habe.
4. Backofen auf 170 – 180 Grad vorheizen. 20 Minuten backen, dann das Brot auf ein Blech stürzen und weiter 30 – 40 Minuten weiterbacken.
5. Mit Stäbchen überprüfen ob es gar ist.
6. Brot vollständig auskühlen lassen, bevor es angeschnitten wird.
7. Brot innerhalb von zwei Tagen verbrauchen oder in Scheiben geschnitten einfrieren und bei Bedarf wieder aus dem Gefrierschrank herausnehmen und auftoasten.
Viel Erfolg beim nachbacken und lasst es euch schmecken.
Eure Jill
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