von Jill
Fassen wir noch mal zusammen, was euch in meiner Serie Fit durch den Winter im gesamten erwartet. Ich werde euch versuchen die Grundlagen möglichst kurz und einfach zu erklären.
Mit folgenden werden wir uns befassen:
Was beeinflusst unsere Darmflora und somit unser Immunsystem:
1. Die Ernährung
2. Krankheiten
3. Stress
4. Umweltfaktoren
In meinem letzten Blog habe ich euch schon etwas darüber erzählt, wie bestimmte Lebensmittel die Darmflora beeinflusst und dass dies krank machen kann. Den Link dazu findest du hier.
Zum Thema Ernährung sind mir dann doch noch ein paar wichtige Aspekte eingefallen, daher gehe ich jetzt noch einmal kurz auf die Ernährung ein.
Es gibt einige Nahrungsmittel, die wir nur sehr selten essen sollten und das sind stark verarbeitete Produkte aus der Lebensmittelindustrie. Damit meine ich vor allem Fertiggerichte aus der Tüte, Dose, Gefriere und was es da sonst so gibt. Einfaches, eingefrorenes Gemüse ohne Zusätze dürft ihr natürlich essen. Für mich gibt es eine simple Regel zur Produktauswahl: Etiketten lesen. Alles was Glutamat in all seinen Formen beinhaltet meide ich wie die Pest, Geschmacksverstärker brauchen wir nicht, die nützen nur dem Hersteller, um alles noch billiger zu machen und die Geschmackseinbussen, die durch den Herstellungsprozess entstehen, wieder auszugleichen. Hinter Hefe-extrakt und Kräuter-extrakt können sich auch Geschmacksverstärker verstecken. Im Endeffekt sollte man alle Produkte dort lassen wo sie sind, wenn manche Wörter in der Zutatenliste so lang sind, dass man sie nicht ohne lange Übungszeit, aussprechen kann. Chemische Stoffe werden als Fremdstoffe im Körper behandelt und belasten somit nur unnötig das Immunsystem.
Seitdem ich im Studium etwas über das Nutritional Marketing erfahren habe und wie uns die Hersteller durch Werbung und geschickte Verpackungen zum Kaufen animieren wollen, ist es mir besonders wichtig darüber aufzuklären. Es wird gezielt mit unseren Emotionen gespielt. Da gibt es die Extraportion Milch in Schokolade für Kinder, damit wir ein gutes Gefühl dabei haben, wenn wir es unseren Kindern geben. Schliesslich hat man uns von Kindesbeinen an erzählt, trinkt Milch damit ihr gross und stark werdet. Da denke ich an meine Kindheit zurück und daran, wie wichtig es meiner Mutter war, dass wir Kinder Milch zum Frühstück tranken. Ist ja gesund. Erst viel viel später, als ich in meiner Ausbildung zur Fachberaterin für holistische Gesundheit war, fiel es mir wie Schuppen von den Augen. Dort lernte ich, dass Milch eben nicht so gesund ist, wie sie angepriesen wird. Als Kind hatte ich sehr oft Mittelohrentzündung, in der Jugend dann Mandelentzündung und Akne. Aber kein Arzt kam jemals auf die Idee nach der Ursache zu suchen. Nein, viel schlimmer. Sie nahmen mir die Mandeln raus. Nach dem Motto die sind entzündet, also weg damit. Für mich heute völlig unverständlich. Damals wusste ich nicht, dass die Mandeln Teil des Immunsystems sind und daher für die Abwehr immens wichtig sind. Das Problem war immer noch nicht gelöst, jetzt bekam ich die Entzündung halt an dem Ort, wo vorher die Mandeln sassen. Heute weiss ich, es muss mein starker Milchkonsum gewesen sein, denn heute habe ich keine Probleme mehr mit Halsentzündungen. Die ständige Gabe von Antibiotika hat meinem Immunsystem dann noch den Rest gegeben und in einen Teufelskreis zwischen Entzündungsprozessen und noch mehr Antibiotika geführt, bis ich aufgehört habe Milch zu trinken. Dann war plötzlich Ruhe und die dauert jetzt schon über 15 Jahre an.
1. Wie stärke ich das Immunsystem über die Ernährung?
Hier kommen nun die Präbiotika mit ins Spiel. Dies sind Ballaststoffe, die von den guten Darmbakterien zur Energiegewinnung oder zur Herstellung für uns nützlicher Stoffe, wie zum Beispiel Vitamine, genutzt werden. Mit Präbiotika Gedeihen die guten Bakterien prächtig, während die schlechten lieber direkt Zucker verarbeiten. Also habt eure Darmbakterien lieb und esst täglich eine handvoll Mandeln oder bei Nussallergie auch Erdmandeln. Mandeln haben viele Ballaststoffe, gute Fette, Vitalstoffe und wirken Blutzuckerregulierend. Inulin ist ein weiterer guter Ballaststoff und Powerfood für die Darmflora. Inulin gibt es als Pulver zu kaufen und es lässt sich ganz einfach unter das Essen oder den Smoothie mischen.
Hier findest du in einem weiteren Artikel von mir noch mehr darmfreundliche Tipps: https://www.bewusst-basisch.ch/2018/07/24/übernehme-die-herrschaft-über-deinen-darm/
Im Winter ist es wichtig möglichst viel Gemüse (3 Hände voll) und Obst der Session (2 Hände voll) zu essen. Möglichst Bio wählen und rasch konsumieren. Vitamine oxidieren leicht, der Vitamingehalt verringert sich mit der Zeit. Nach Studien hat sich in den letzten 30 Jahren der Vitamin- und Mineralstoffgehalt im Gemüse drastisch verringert, so dass es nicht immer möglich ist, auf Nahrungsergänzungen zu verzichten. Ich meine hier jedenfalls keine künstlichen Vitamine, die kann der Körper nur schwer verwenden. Natürlich sollte es sein. Wer gerne Sprossen mag, sollte sich welche ziehen. Das sind richtige Vitalstoffbomben und vor allem noch frisch. Auch eingeweichte und angekeimte Saaten, wie zum Beispiel Chiasamen heben den Vitalstoffspiegel.
Ich bin ein grosser Fan von Moringablattpulver zur Nahrungsergänzung. Sie enthält alles Wichtige, was man so braucht und das noch im natürlichem Verbund, steht also nicht isoliert da, wie chemisches Präparate. Das Männlein steht also nicht allein im Walde, sondern er hat seine Freunde dabei, die ihn unterstützen. Einzelne Vitamine oder Mineralstoffe werden nur schwer aufgenommen, die unterschiedlichen Vitalstoffe unterstützen sich gegenseitig bei der Aufnahme.
2. Wie beeinflussen Krankheiten mein Immunsystem?
Jeder Erreger trainiert unser Immunsystem, aber sie Schwächen auch, weil der Körper alle Kraft aufbringen muss, um sie wieder loszuwerden. Lang anhaltender Durchfall schädigt auf Dauer der Darmflora, weil der Darminhalt extrem flüssig wird und der Darm schnell durchgespült wird. Die Bakterien können sich so nur schwer halten, hingegen pathologische Erreger und schädliche Substanzen haben auf diese Weise keine Chance in die Blutbahn zu gelangen. Das ist der Sinn hinter Durchfall.
Schwere Infektionskrankheiten wie Salmonellen und einige Viruskrankheiten können der Darmflora dauerhaft Schaden zufügen. Aber auch bei chronische Krankheiten wie Autoimmunerkrankungen, Diabetes, hormonellen Erkrankungen, Fettleibigkeit und neurologischen Störungen konnte eine gestörte Darmflora nachgewiesen werden.
Jede Gäbe von Antibiotika schädigt die Darmflora und es sollte nicht vergessen werden, dass jedes chemische Medikament auch auf den Darm schädlich wirkt. Durch deren giftig wirkenden Substanzen verändert sich das Milieu im Darm. Einige Medikamente wirken auch direkt auf das Immunsystem. So ist es auch logisch, dass Operationen, Strahlen- und Chemotherapie und Hormonbehandlungen als Nebenwirkung massiv der Darmflora schaden.
Wenn man gesund ist, können sehr gut selbstgemachte Probiotika eingenommen werden. Bei manifesten Erkrankungen sollte man für den Darmfloraaufbau (Darmsanierung) therapeutische Hilfe in Anspruch nehmen.
Fazit: Eine Darmsanierung ist bei geschwächten Immunsystem wegen der zuvor genannten Problematiken also sehr wichtig. Wir informieren euch gerne in unserem Coaching, wie das genau funktioniert und was zu beachten ist. Allgemeine Empfehlungen können so nicht gegeben werden, da jeder Mensch eine andere „Vorgeschichte“ hat.
Fassen wir mal zusammen:
- Vermeide sogenanntes Convenience Food mit den E-Nummern, verschiedenen Zuckerarten, Geschmacksverstärkern usw.
- Esst mehr Nüsse oder Erdmandeln (Ballaststoffe, Präbiotika)
- Esst mehr Gemüse und Obst (Vitamine, Mineralstoffe, gute Ballaststoffe)
- Setzt auf den Nährstoffkick (Sprossen, Saaten, Moringa etc.)
- Nehmt nur Medikamente wenn zwingend nötig
- Seid lieb zu eurem Darm (Probiotika)
Beim nächsten Mal schreibe ich dann wie versprochen über die Auswirkungen von Stress und die Umweltfaktoren kommen dann auch noch dran.
Bis dahin, bleibt gesund!
Eure Jill
Literaturverzeichnis
Dr. Natasha Campell-McBride: GAPS Gut and Psychology Syndrome. 2015
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