Ursprünglich wurde sie Butterbirne genannt. Die Avocado besteht aus 30% Fett, vor allem ungesättige Fettsäuren. Somit gelten sie auch für Menschen mit anderen Ernährungsansichten als sehr gesund. Zur Erinnerung: Kokosöl und tierische Fette bestehen hauptsächlich aus gesättigten Fettsäuren. Ausserdem stecken in
der „Butterbirne“ auch viele Vitamine (A, B1, B2, B3, B5, B6, D, C, K) und andere Vitalstoffe.
Wie sieht man ob die Avocado reif ist? Man nimmt den Stil heraus, falls nicht schon geschehen, je nach Farbe im runden Löchlein kann man folgendermassen bestimmen:
gelb= genussreif (siehe Bild oben)
grün= noch unreif
schwarz= reif für den Kompost
Übrigens kann man die Avocado auch gut im unreifen Zustand kaufen und nachreifen lassen. Dazu packt man sie einfach in Zeitungspapier. Damit es noch schneller geht packt man noch einen Apfel mit
rein. Der Grund für die beschleunigte Reifung ist Ethylen das sogenannte Reifegas welches der Apfel ausströmt. Das gleiche funktioniert auch statt mit der Avocado mit Bananen. Natürlich kann man
auch alles einfach in der Früchteschale zueinanderlegen.
Was sind denn nun die ökologischen Probleme die man genauer anschauen sollte?
Das grundsätzliche Problem ist, dass unser Konsum in den letzten Jahren in die Höhe geschnellt ist, vor allem wegen dem Hype, dass die Avocado ein Superfood sei. Das ist sie auch! Genauso wie der
Apfel, die Brennessel und der Löwenzahn um jetzt einfach mal 3 heimische Superfoods zu nennen. Trotzdem ist die Avocado wegen dem vielen (in Fachkreisen unbestritten gesunden) Fett und den
vielfältigen, leckeren Anwendungsmöglichkeiten sehr beliebt. Aber was spricht nun dagegen? Was hat unser üppiger Konsum für Konsequenzen für Mensch und Umwelt speziell in den Herstellungsländern?
Wie wir ja schon wissen, brauchen 1 kg (ca. 3 Avocados) 1000 Liter Wasser. Aber
aussagekräftiger als diese eine grosse Zahl ist, wieviel davon vom Regen kommt (der ja sowieso vom Himmel fällt) und wieviel davon aus erschöpflichen Trinkwasserquellen genutzt wird.
Natürlich kann man das nicht allgemein beurteilen, da es überall auf der Welt Anbaugebiete gibt mit anderen klimatischen Bedingungen.
Generell kann man sagen: Der Boom bei uns bewirkt, dass Investoren aus reichen Ländern zu Grossgrundbesitzern in den vorwiegend armen Anbauländern werden und so Avocados im
grossen Stil anbauen. Das führt dazu, dass die Früchte in riesigen Plantagen mit Monokultur entstehen. Dazu werden Wälder gerodet um diese überhaupt anlegen zu können. Der Baum braucht dann
zuerst ca. 15 Jahre bis er überhaupt das erste mal Früchte trägt. Hier wird dann, wie bei allem andern auch wenn Konzerne die Finger im Spiel haben, gezüchtet und genmanipulert um eine optimale
Ertragssteigerung zu erreichen. Die kleinen Bauern werden vom Markt verdrängt, was natürlich wiederum mehr Abhängigkeit für die Einheimischen bedeutet. Auch hier, dasselbe wie bei jeder grossen
Industrie.
Beispiel Mexico:
In Mexico, speziell im grossen Anbaugebiet Michoacán ist das Klima für den Anbau optimal. Ausserdem kann 4- mal im Jahr geerntet werden, was im internationalen Vergleich ausserodentlich gut ist.
40% der weltweiten Produktion der Avocados kommt von Mexico. Der allergrösste Teil wird von da aus in die USA geliefert. Mexico ist allgemein weltweit führend im Gemüseanbau. Etwa 80% des
verfügbaren Trinkwassers wird für die Argrarwirtschaft aufgewendet. Auf den Avocadoplantagen werden Pestizide im grossen Stil eingesetzt, das führt natürlich zu einer generellen Umweltbelastung
und bei den Einheimischen zu gesundheitlichen Schäden. Rückstände gelangen ins Wasser, unter anderem ist sogar von Missbildungen bei Neugeborenen die Rede. Ausserdem ist die organisierte
Kriminaliät ein grosses Problem, tausende Morde gingen bereits auf deren Konto. Mittlerweile kümmert sich eine Art Bürgerwehr um die Sicherheit und konnte so die Mafia schon zu einem grossen Teil
zurückdrängen.
Die meisten Avocados, die bei uns verkauft werden, kommen jedoch aus Chile, Brasilien oder Südafrika, deshalb macht es für uns natürlich mehr Sinn uns mit diesen Gebieten näher zu
befassen.
Dieses Thema erfordert doch ein wenig mehr Recherche als ich erwartete, deshalb darfst du dich noch mindenstens auf einen dritten Teil freuen mit spezifischeren Infos für uns Konsumenten in der
Schweiz.
Bleib gesund!
Kurt
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