von Kurt
Dieser Eindruck könnte entstehen, wenn man vor einer Woche in einer bekannten schweizer Gratiszeitung geblättert hat. Schon Tags davor war mir ein anderer Beitrag zum Thema Milch aufgefallen (in den
Printausgaben mit anderen Titeln, warum auch immer?). Auf den ersten Artikel möchte ich jedoch nicht näher eingehen, da dort so einseitig informiert wird, dass mir die Zeit zu schade ist mich
damit zu beschäftigen :).
Zurück zum Eingangs erwähnten Artikel vom 15. Mai mit dem Titel:
Was taugen die Alternativen zur Milch?
Seit die Sonntagszeitung einen Artikel über den Konsumrückgang von Milchprodukten in der Schweiz geschrieben hat (Wann ist die Milch böse
geworden?) raschelts ein wenig im Blätterwald. Ich bin kein Abonnent der Sonntagszeitung und kommentiere deshalb den Text vom 20min.
Ich fasse zusammen:
Zitat von Brigitte Buri von der schweizerischen Gesellschaft für Ernährung (SGE): „Milchprodukte werden aufgrund ihres Gehaltes an Protein und Kalzium, aber auch aufgrund der Gehalte an Vitamin
A, B2, B12 oder D als Lebensmittel geschätzt und Jugendlichen empfohlen“
Weiter wird der höhere Anteil an Kalzium in der Milch im Vergleich zu Erstatzprodukten angepriesen. Ausserdem wird auf eine Studie hingewiesen, dass Kleinkinder, welche keine Milch trinken, im
Schnitt 1.5 cm kleiner seien. (mein Senf dazu: Kein Wunder bei sovielen Wachstumshormonen in der Kuhmilch ;)
Auf der anderen Seite wird aber auch darauf hingewiesen, dass es im Sojadrink ebenfalls viele Proteine hat. Es gebe auch keine klare wissenschaftliche Hinweise auf ein erhöhtes Krankheitsrisiko
bei 3- 5 deziliter Milch pro Tag, sowie es auch keine sicheren Belege für einen gesundheitlichen Nutzen gibt.
Und nun noch der Schluss des Artikels:
Der Verein Swissveg, der sich für vegetarische Ernährung einsetzt, widerspricht. Ein hoher Eiweisskonsum führe zu Verlust an Kalzium. Sinnvoller sei es deshalb, das Kalzium ohne das tierische
Eiweiss und damit ohne Milch zu nutzen. Bei einer rein pflanzlichen Ernährung benötige der Körper nicht so viel Kalzium über die Nahrung. Milchkonsum schütze auch nicht vor Knochenbrüchen. Zudem
vertrage jeder sechste Schweizer keine Laktose im Erwachsenenalter. Das sei keine Krankheit, sondern ein natürlicher Zustand.
Wie kommt nun Swissveg zu dieser Aussage mit dem Kalzium und dem Eiweiss?
Aus meiner Sicht beschreiben sie die Problematik mit der Milch sehr gut, ein äusserst lesenswerter Artikel für jene, die es genauer wissen wollen oder einfach mal eine andere Meinung als jene der
Milchindustrie lesen wollen. Am Ende des Artikels sind auch die Studien dazu verlinkt.
Ich fasse die Argumente von Swissveg kurz zusammen:
- Milchkonsum ist weder nötig noch förderlich um Krankheiten wie Osteoporose vorzubeugen.
- Bei gleichzeitiger Zufuhr von tierischen Proteinen wird die Kalziumaufnahme gehemmt.
- Kalzium ist in ausreichenden Mengen auch aus pflanzlichen Quellen zu ziehen.
- Bei Kalziummangel werden die Knochen nicht spröde sondern elastisch, da das Kalzium für die Härte der Knochen sorgt.
- Der Körper baut auch Kalzium aus den Knochen ab, besonders bei einer säureüberschüssigen Ernährungsweise und der Zufuhr zu vieler Proteine. Daraus können wieder weitere gesundheitliche
Nachteile entstehen.
- der heutige, „normal“ ernährte Mensch mit säureüberschüssiger Ernährung verfügt häufig über zu wenige Vitalstoffe in der richtigen Zusammensetzung, was für den Kalziumhaushalt auch negative
Auswirkungen hat.
- Die Qualität der Milch ist heutzutage massiv zurückgegangen durch die immer unnatürlicher gewordene Tierhaltung und Fütterung.
- Milch ist übersäuernd, allergiefördernd und Ursache von Immunstörungen. Schon gar nicht für Kinder zu empfehlen.
- Phosphathaltige Lebensmittel verhindern die Aufnahme von Kalzium, beispielsweise Wurstwaren, Zuckerspeisen, Süssgetränke, Ketchup, Schmelzkäse, Schokolade und Fertigprodukte.
- Andere Stoffe sind genausowichtig im richtigen Verhältnis zueinander. Speziell Vitamin D ist erforderlich für die Aufnahme von Kalzium durch die Darmwand.
- Zusammengefasst kann man sagen, dass nicht die zugeführte Menge an Kalzium das Problem bei unserer Ernährung ist, sondern das richtige Verhältnis mit anderen Stoffen für eine optimale
Aufnahme.
- Und noch last but not least: Die Darmgesundheit im allgemeinen ist natürlich die Grundlage für ein gut funktionierendes System.
Ergänzend möchte ich dazu noch sagen:
In der Milch befinden sich noch viele andere, nicht so erfreuliche Zutaten wie beispielsweise Hormone, weisse Blutkörperchen oder Antiobiotika.
Abschliessend bleibt für mich nur noch zu sagen: Ich bleibe bei meinen Milchalternativen wie Mandel, Soja und Reisdrink.
Ob mit oder ohne Milch, bleibt auf jeden Fall gesund und Munter!
Kurt
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