von Jill
Was soll denn das jetzt? Klingt irgendwie nach einem Sch… Thema. Der Darm ist ja voll uncool und seine Produkte oft irgendwie peinlich. Aber wozu das alles. Ein Artikel über den Darm, da gibt es
doch weitaus bessere Themen.
Mag ja sein, dass es bessere Themen gibt, aber für unseren Körper ist die Darmgesundheit eines der wichtigsten Themen überhaupt. Ohne den Darm wären wir nicht das was wir sind. Aber dazu später.
Weil das Thema so wichtig ist, dachte ich mir, ich versuche möglichst in kurzer Fassung, also in Kerngedanken, euch den Darm und alles Drumherum darzustellen.
Was macht nun den Darm so wichtig? Was sind denn seine Aufgaben?
Der Darm hat mehrere Aufgaben, zuallererst soll er uns vor schädlichen Substanzen schützen, denn ein gesunder Darm lässt nur nützliche Stoffe in Blut und Lymphe und die Schädlichen werden über
den Stuhl ausgeschieden. Eine drohende „Vergiftung“ durch schädliche Substanzen oder Bakterien zeigt sich beispielsweise in Durchfall. Auch wenn wir Durchfall als sehr lästig ansehen, ist es eine
sinnvolle Sache, wenn der Körper seine Notventile öffnet und alles schlechte rausspülen möchte. Langanhaltender Durchfall natürlich ausgenommen.
Der Darm sichert die Aufnahme von wichtigen Nährstoffen wie Kohlenhydrate, Fette und Eiweisse, darüberhinaus Vitamine und Mineralien. Also die Dinge, die der Körper benötigt, um richtig
funktionieren zu können. Im Darm ist auch 80% von unserem Immunsystem ansässig.
Was bedeutet, wenn der Darm krank ist, zwangsläufig auch der ganze Mensch nicht besser dran sein kann.
Im Darm befindet sich unser grösstes Volk, welches aus Darmbakterien, Pilzen und auch Parasiten bestehen kann. Ein Mensch hat etwa 100 Billionen Zellen, unsere Darmflora beherbergt etwa die
gleiche Menge Bakterien. Wenn du nächstes mal traurig bist und meinst du wärst so allein, erinnere dich daran. Du bist der Herrscher über ein riesiges Volk, du bist niemals allein. Du bist für
dein Volk verantwortlich. Du beeinflusst es, ob es eine Revolte gibt oder ob ein Gleichgewicht in der Arbeitsteilung herrscht, das bestimmst du durch deine Lebensweise. Geht es deinem Volk gut,
geht es auch dir gut, solange dein Volk nicht aus Räubern, Terroristen und deren Mitläufern besteht.
Die guten Bakterien reagieren auf alles, was in den Darm gelangt. Sie mögen nicht alles was wir gerne essen, oder was aus Versehen in den Darm gelangt, wie Pestizide und Schwermetalle. Was
wir täglich in uns reinstopfen, oft ganz unbewusst, beeinflusst die Darmgesundheit und unser Volk. Unser Volk braucht auch eine gute Ernährung, damit es gedeihen kann, denn viele Darmbakterien
produzieren für uns wichtige Vitalstoffe und helfen bei der Verdauung. Leider gehört Zucker, Fructose und Weissmehl nicht zum bevorzugten Speiseplan der nützlichen Darmbakterien, diese mögen
lieber resistente Stärke, Inulin und Oligofructose, also hauptsächlich Ballaststoffe. Die Arbeit der nützlichen Bakterien schützt darüberhinaus die Darmschleimhaut. Doch es gibt im Darm auch
immer nicht so nützliche oder gar schädliche Bewohner. Die meisten von ihnen leben von Zucker bzw. Einfachzuckern. Solche „schlechten“ Bakterien, Pilze und Parasiten lieben den Zucker und sie
wollen immer mehr davon, um sich vermehren zu können. Bei der Verstoffwechslung bilden sie Alkohol und CO2 und manchmal auch giftige Stoffe, die über die Blutbahn ins Gehirn gelangen können und
dort ihre Wirkung entfalten können. Es gibt Forschungen, die sich damit befassen, dass Depressionen, Gedächtnisstörungen, ADHS und weitere Krankheiten ihre Ursache im Darm haben. Die
Darmbakterien kommunizieren mit uns. Nicht über die Sprache, sondern durch Hormone, sogenannte Botenstoffe, welche das Gehirn erreichen können. Es klingt seltsam, aber sie sagen dir, wenn sie
Hunger haben und veranlassen dich etwas zu essen. Wenn man nun schlau ist, isst man keinen Keks oder ein Stück Torte, auch wenn man noch so starkes Verlangen danach hat. Sondern eher etwas
zuckerarmes aber reich an Ballaststoffen wie zum Beispiel ganze Mandeln.
Ich würde es ja selbst nicht glauben, dass die Bakterien und Pilze im Körper mich steuern, aber ich hatte mir mal einen Fusspilz eingefangen, ja nur einen Fusspilz und ich hatte ganz
plötzlich Heisshungeranfälle auf zuckriges. Das kannte ich von mir vorher gar nicht. Aber ich hatte erkannt, dass ich dem nicht nachgeben darf und als ich den Pilz endlich vertrieben hatte,
wollte ich auch keine Schokolade und Kekse mehr. Der Heisshunger war weg.
Der Ansatz mit den darmbedingten Depressionen ist auch nicht zu weit hergeholt, es gibt eine Bakterienart, die Tryptophan herstellen, Tryptophan wird benötigt, um Serotonin und Melatonin
herzustellen. Bei depressiven Patienten konnte festgestellt werden, dasd nicht nur die Bakterienart fehlt, sondern auch ein signifikanter Tryptophan- Mangel herrscht. Darüberhinaus litten die
Personen natürlich unter Schlafstörungen. Für mich nicht verwunderlich, da Melatonin für einen guten Schlaf benötigt wird.
Ich könnte noch so viel über den Darm schreiben, aber es sollte ja nur eine kurze Information geben und nicht gleich eine ganze Schulung.
Egal wie alt du bist, egal ob gesund oder krank, gross, klein oder was auch immer. Du kannst immer etwas ändern. Also leg los.
Deine Darmbakterien brauchen Inulin, Oligofructose und teilverdauliche Ballaststoffe.
Also was soll ich essen, damit es meinem Volk im Darm gut geht und zwar den fleissigen Arbeitern und nicht den Terroristen?
- Inulin befindet sich in Zwiebel, Knoblauch, Spargel, Pastinake, Artischocke, Topinambur, Chicorée.
- Oligofructose befindet sich in Zwiebeln, Knoblauch, Bananen, Tomaten, Spargel, Hafer.
- Gute Ballaststoffe liefern Guarkernmehl, Johannisbrotkernmehl, Leinsamen, Chiasamen, Flohsamenschalen. Resistente Stärke aus gekochten und dann abgekühlten Kartoffeln, Reis, Hafer, Bohnen, Erbsen, Linsen, Hirse.
- Pektin: Gemüse und Obst mit Schale.
Was natürlich der Knaller ist, Kartoffelsalat ist gut für den Darm 😁 (ein veganes Rezept findest du -> hier) , wenn die
Mayonnaise hochwertig ist, also ohne Sonnenblumenöl oder gleich eine selbstgemachte Vegane Mayo, dann ist dagegen nichts einzuwenden. Die Kartoffeln werden auch noch basisch verstoffwechselt.
Also Win- Win- Situation.
Also man sieht es wieder: Esst mehr Gemüse 🌶🥗
Also bleibt fit und munter
Bis zum nächsten Mal
Eure Jill
Kommentar schreiben